8 Arten im Gebiet (D: 4; A: 7; CH: 7), die bei älteren Autoren unter der Gattung Heriades aufgeführt sind und heute gelegentlich zur Gattung Osmia gezählt werden.
4-14 mm. Schwarz gefärbte, im ♀ Geschlecht nur schwach, im ♂ Geschlecht oft stärker behaarte Bienen mit teilweise schmalen weissen Haarfransen am Ende der Hinterleibstergite. Gut kenntlich am ausgesprochen langen und schmalen Körper, wie er innerhalb der Megachilinae in ähnlicher Form sonst nur noch bei wenigen Osmia-Arten vorkommt. Die ♀♀ mehrerer Arten mit mächtig entwickelten, scherenartigen Oberkiefern. ♂♂ mit Zähnen, Dornen oder vorstehenden Ecken am Hinterleibsende und/oder auf der Bauchseite. In Kombination mit dem charakteristischen Blütenbesuch kann die Hälfte der mitteleuropäischen Scherenbienen bereits im Feld bis auf die Art bestimmt werden. Bestimmungsliteratur: Benoist (1929); Schmiedeknecht (1930); Scheuchl (1996). Allerdings fehlt im ersten Schlüssel C. distinctum, im zweiten C. emarginatum und im dritten C. ventrale.
Flugzeit: IV-IX. Eine Generation im Jahr.
Nester in Käferfrassgängen in Totholz oder in hohlen Pflanzenstengeln (z.B. in den Halmen schilfgedeckter Dächer), auch in Nisthilfen. Die linienförmig hintereinander liegenden Brutzellen sind durch Trennwände aus lehmiger Erde begrenzt. Zwischen den Brutzellen können Leerzellen ausgebildet sein, die nicht verproviantiert sind und möglicherweise Brutschmarotzer von der Parasitierung von weiter hinten liegenden Zellen abhalten. Die Larven spinnen einen Kokon. Das Nest wird an der Mündung mit einem dicken Verschlusspropfen aus Erde verschlossen, der aussen durch den Einbau von Steinchen verstärkt wird. ♀ ♀durchfeuchten dabei das Baumaterial mit Nektar. Vorjährige Nester werden nach ihrer Reinigung regelmässig wiederbenutzt. Solitäre Nistweise.
Pollentransporteinrichtung: Haarbürste auf der Unterseite des Hinterleibes. Alle bisher näher untersuchten Arten sind oligolektisch. Vier Arten sammeln den Pollen einzig auf Glockenblume (Campanula), zwei Arten sind auf Hahnenfuss (Ranunculus) und eine Art auf Kardengewächse (Dipsacaceae) spezialisiert.
Die ♂♂ patrouillieren auf der Suche nach paarungswilligen ♀♀ die Pollenpflanzen ab oder schwärmen, vor allem zu Beginn der Flugzeit, an den Nistplätzen. Sie schlafen einzeln oder in kleinen Gruppen in Hohlräumen oder in Blüten, gelegentlich beissen sie sich an Pflanzenteilen fest.
Brutparasiten sind Kuckucksbienen der Gattung Stelis sowie die Keulenwespe Sapyga clavicornis.
12-14 mm. Durch bedeutende Grösse und spezialisierten Blütenbesuch mit keiner anderen Chelostoma-Art zu verwechseln.
Flugzeit: VI-VIII. Oligolektisch, auf Kardengewächse (Dipsacaceae) spezialisiert. Sammelt Pollen durch rasches Auftupfen der Bauchbürste auf die Staubbeutel der Blütenköpfe von Witwenblume (Knautia) und Skabiose (Scabiosa).
Sehr selten. Im Gebiet lokal im Alpenbogen zwischen 1000 und 2000 ü.M.
Steiermark, Vorarlberg.
St. Gallen, Nid- und Obwalden, Wallis.