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Das Arten-Lexikon
Das Arten-Lexikon
Lasioglossum marginatum  (Brullé 1832)

 

Gattung
:
Lasioglossum
Species
:
marginatum
Synonyme
:
-
dt. Bezeichnung
:
-
Gefährdung CH
:
3
Legende
Gefährdung D
:
R
Legende
Kennzeichen:

8-9 mm. Im Feld nicht von ähnlichen Lasioglossum-Arten zu unterscheiden.

Biologie:

Nistet bevorzugt an ebenen und lückig bewachsenen Stellen, meist in Kolonien. Der Nesteingang setzt sich als mehrere Zentimeter lange, senkrechte Röhre über die Erdoberfläche fort. Die Brutzellen münden direkt in den teilweise vielfach gegabelten Hauptgang. Primitiv eusoziale Art mit fünf Arbeiterinnenbruten, zwischen denen im Unterschied zu anderen sozialen Furchenbienen bedeutend längere, fast ein Jahr dauernde Ruhephasen eingeschaltet sind, so dass Staaten mit einem sechsjährigen Zyklus entstehen. Ein überwintertes und begattetes ♀, die spätere Königin, gründet im Frühling ein Nest, versorgt 2-6 Brutzellen und verschliesst das Nest bereits im Mai. Die Arbeiterinnen dieser ersten Brut schlüpfen noch im Sommer, bleiben aber zusammen mit der Königin im verschlossenen Nest. Erst im folgenden Frühjahr wird das Nest geöffnet. Die nun fast ein Jahr alten Arbeiterinnen verproviantieren 6-18 Brutzellen, bevor das Nest noch im gleichen Frühling erneut für fast ein Jahr geschlossen wird und die Arbeiterinnen der ersten Brut sterben. Dies wiederholt sich, bis im sechsten Jahr 500-1500 Geschlechtstiere erzeugt werden. Noch im Herbst des sechsten Jahres wird das Nest geöffnet. Die ♂♂ verlassen es, dringen in andere offene und damit gleichaltrige Nester ein und begatten dort die ♀♀. Letztere verpaaren sich mit mehreren ♂♂ und erhalten so genügend Spermien, um die Eier, die sie während ihres sechs Jahre dauernden Lebens produzieren, befruchten zu können. Die hoch ausgebildete Sozialstruktur von L. marginatum zeigt sich darin, dass in den ersten fünf Bruten keine ♂♂ produziert werden, die Zellen dauernd geöffnet bleiben und die Eiablage erst stattfindet, wenn alle Zellen mit Pollen und Nektar versorgt sind. Überraschenderweise gibt es jedoch keine Grössenunterschiede zwischen Königin und Arbeiterinnen, und die Nesteingänge werden nicht durch Wächterbienen bewacht. Kuckucksbiene: möglicherweise Sphecodes ruficrus.

Vorkommen:        Legende

Sehr selten, an geeigneten Stellen jedoch oft in riesigen Kolonien.

In A:

Burgenland, Nieder- und Oberösterreich.

In CH:

Nordschweiz, Graubünden, Wallis.

In D:

Baden-Württemberg.

online seit: Apr. 2005
Bilder zur Gattungsbeschreibung 
Flaach (Zh), Apr. 1989
L. marginatum, ♀ an Nest
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