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Das Arten-Lexikon
Das Arten-Lexikon
Die Gattung Tetralonia  - Langhornbienen

11 Arten im Gebiet (D: 4; A: 10; CH: 6).
Diese Gattung unterscheidet sich von der nah verwandten Gattung Eucera nur durch die unterschiedliche Anzahl Cubitalzellen im Vorderflügel.
8-20 mm. Beide Gattungen im ♀ Geschlecht mit breit ovalem, abgeflachtem Hinterleib, der gewöhnlich an Basis und/oder Endrand der Segmente helle Haarbinden oder Seitenflecke aufweist. Fühler kurz. ♂ ♂ durch die langen Fühler, die nahezu Körperlänge erreichen können, und den meist gelb gefleckten Kopfschild unverwechselbar. Im weiblichen Geschlecht kann etwa ein Drittel der Arten bereits im Gelände mit Sicherheit angesprochen werden; oft ist dabei der häufig spezifische Blütenbesuch hilfreich. Die ♂♂ der einzelnen Arten sind dagegen im Feld kaum voneinander zu unterscheiden. Bestimmungsliteratur: Schmiedeknecht (1930), Scheuchl (1995). Im letzteren Schlüssel fehlt die aus der Schweiz bekannte T. scabiosae.
Flugzeit: IV-IX, wobei die nahverwandten Eucera-Arten in Mitteleuropa vorwiegend im Frühling, die Tetralonia-Arten dagegen hauptsächlich im Sommer fliegen. Eine Generation im Jahr.
Selbstgegrabene Nester im Boden an ebenen bis stark geneigten, lückig bis dicht kurzrasig bewachsenen Stellen. Die vertikal orientierten Brutzellen liegen bei den wenigen bisher näher untersuchten Arten einzeln am Ende von kurzen Seitengängen, die abwechselnd links und rechts vom Hauptgang abzweigen. Oder sie sind zu ein bis drei in Abständen von einigen Zentimetern unterhalb längerer Seitengänge angeordnet, die zu mehreren vom Hauptgang abzweigen. Die Seitengänge werden nach Verschluss der Brutzelle(n) mit Erde gefüllt. Im Gegensatz zu den meisten anderen bodennistenden Bienen wird der Larvenproviant nicht zu einer Kugel geformt, sondern in der unteren Hälfte der Brutzelle aufgehäuft. Die Larven spinnen einen Kokon. Nester bisweilen in großen Kolonien. Solitäre Nistweise.
Pollentransporteinrichtung: Haarbürste an Hinterschiene und -ferse. Mehrere Arten sind Feuchtsammler. Alle bisher näher untersuchten Arten sind oligolektisch, wobei die Blütenpräferenzen mehrerer im östlichen Mitteleuropa vorkommender Langhornbienen noch unbekannt sind. Drei mitteleuropäische Arten von Eucera und Tetralonia sind auf Schmetterlingsblütler (Fabaceae) spezialisiert, je eine Art sammelt den Pollen nur auf Weiderich Lythrum), engröhrigen Borretschgewächsen (Boraginaceae) bzw. Malvengewächsen (Malvaceae) und zwei Arten besuchen ausschließlich Korbblütler (Asteraceae), wobei die eine Art auf Vertreter der Cardueae, die andere auf Arten der Asteroideae spezialisiert ist.
Die ♂♂ patrouillieren Nistplätze und Futterpflanzen der ♀♀ auf zum Teil festgelegten, duftmarkierten Flugbahnen ab. Während der Nacht oder bei ungünstiger Witterung am Tag ruhen sie, zum Teil gesellig, auf Blüten, oder sie klammern bzw. beißen sich an Pflanzenteilen fest.
Die Filzbiene Triepeolus tristis schmarotzt bei Tetralonia-Arten und die Kegelbiene Coelioxys polycentris wurde aus den Nestern von T. nana gezogen

online seit: Apr. 2005
Tetralonia dentata  (Germar 1839)
Gattung
:
Tetralonia
Species
:
dentata
Synonyme
:
-
dt. Bezeichnung
:
-
Gefährdung CH
:
3
Legende
Gefährdung D
:
n.
Legende
Kennzeichen:

12-15 mm. ♀ durch die folgende Merkmalskombination von den anderen mitteleuropäischen Langhornbienen zu unterscheiden: Brustoberseite fuchsrot behaart; Basis der Hinterleibstergite 2-3 mit schmalen weissen Binden; Tergit 4 vollständig weiss befilzt; Kopfschild gelb gefleckt; spezialisierter Blütenbesuch.

Biologie:

Flugzeit: VII-VIII. Oligolektisch, auf Flockenblumen und Disteln (Cardueae) spezialisiert. Kuckucksbiene: wahrscheinlich Triepeolus tristis.

Vorkommen:        Legende

Sehr selten.

In A:

Burgenland, Niederösterreich.

In CH:

Wallis, Tessin.

In D:

Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg.

online seit: Apr. 2005
Tetralonia salicariae  (Lepeletier 1841)
Gattung
:
Tetralonia
Species
:
salicariae
Synonyme
:
-
dt. Bezeichnung
:
-
Gefährdung CH
:
3
Legende
Gefährdung D
:
n.
Legende
Kennzeichen:

9-10 mm. ♀ durch spezialisierten Blütenbesuch, geringe Grösse sowie breite, crèmefarbene Filzbinden an der Basis der Hinterleibstergite unverkennbar.

Biologie:

Flugzeit: VII-IX. Oligolektisch, auf Weiderich (Lythrum) spezialisiert. Kuckucksbiene: wahrscheinlich Triepeolus tristis.

Vorkommen:        Legende

Selten.

In A:

Burgenland, Kärnten, Niederösterreich.

In CH:

Wallis, Tessin. Entlang von Flüssen und Gräben, auf Feuchtwiesen oder in Kiesgruben, wo die Pollenpflanze in grösseren Bestände auftritt.

In D:

Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, Brandenburg.

online seit: Apr. 2005