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Details Pollen-Weide
Details Pollen-Weide

Pollen-Weide
Salix megapollis

Art.-Nr.: 212

Pollen-Weide (Salix megapollis)

Steckholz einer männlichen Pflanze

Blüte:  megagroße 4 cm lange, eiförmige, zunächst silbrige, später gelbe Kätzchen
Wuchs:  Großstrauch bis ca. 10 m, bei Rückschnitt ca. 3 m
Pflanzung:  Einzelstellung und Gruppengehölz möglich
Lichtverhältnisse:  sonnig
Bodenansprüche:  anpassungsfähig; frische, nährstoffreiche Standorte auch auf sandigen, lehmigen und steinigen Rohböden. Nicht geeignet für ständig sumpfige oder trockene Böden.
Verbreitung:  Sal-Weide: Europa; Flachland und Bergland bis ca. 1000 m
Insekten: Beinahe einhundert Schmetterlingsarten können sich von Weiden ernähren, entweder als Futterstrauch für Raupen, oder als Nektarpflanze für  Schmetterlinge. 
Bienen:  Der Nektar- und Pollenwert der der Kätzchen ist ausgezeichnet (höchste Stufe 4). Wenn im März die ersten sonnigen Tage mit Temperaturen über 12 °C kommen, beginnt die Pollen-Weide mit der Blüte. Gleichzeitig brauchen die Honigbienen jetzt dringend hochwirksamen Pollen, denn für die beginnende Bruterzeugung wird Eiweißnahrung benötigt – Honig bzw. Nektar reicht da nicht! Eine optimale Pollenernährung ist eine Voraussetzung für ein gesundes, starkes Volk. Ein Kätzchen der Pollen-Weide produziert ca. 5 Millionen Pollenkörnern und zusätzlich auch Nektar!
Hummeln, Sandbienen, Holzbienen und Gehörnte Mauerbienen nutzen diese Weide überwiegend als Nektarquelle, da sie so früh im Jahr meist noch keine Brutzellen angelegt haben.

Selbst wenn viele Sal-Weiden vorhanden sind, sollten die früher blühenden Pollen-Weiden gepflanzt werden. Zuerst sammeln die Bienen an der Pollen-Weide. Geht dort die Blütezeit zu Ende, beginnt die Sal-Weidenblüte.

Die „Pollen-Weide“
In einer offen gelassenen Kiesgrube ist uns Mitte März 2001 eine Weide aufgefallen: Wie Fackeln leuchteten die riesigen, ca. 4 cm langen Blüten-Kätzchen des Strauches in dem noch kahlen Gebüschsaum. Die Blüten wurden von einer Vielzahl von Bienen angeflogen, die dort die erste Nahrung nach dem langen Winter fanden. Die Weide hatte sich auf einer Pionierfläche zusammen mit Sal-Weiden (Salix caprea) angesiedelt. Von den Sal-Weiden unterscheidet sich dieser Strauch deutlich: Die Blütenkätzchen sind erheblich größer, der Strauch blüht auffallend reichlich und ca. eine Woche früher. Ein Zweig wurde für unseren Garten abgeschnitten. So konnte diese Weide weiterleben, denn bei unserem nächsten Besuch war die Kiesgrube zugeschüttet und alle Weiden waren vernichtet :-(
Weiden können sich zwischenartlich kreuzen. Unsere Weide hat einige Merkmale der Sal-Weide (Salix caprea) wie die ovale Blattform. Viele Merkmale lassen sich aber nicht der Sal-Weide zuordnen. Beispielsweise sind die angenehm nach Honig duftenden Kätzchen fast doppelt so groß und während die Sal-Weide kaum steckholzwüchsig ist, sind bei uns 100 % der Steckhölzer angewachsen. Da sich unsere Weiden-Kreuzung keiner bekannten Weidenart zuordnen lässt, nennen wir die Weide „Pollen-Weide (Salix megapollis)“.
Wir haben die Pollen-Weide vermehrt und würden uns freuen, wenn diese hervorragende Trachtpflanze bald an vielen Stellen wächst. Ein schöner Beitrag um das Pollen- und Nektarangebot der leider oft ausgeräumten Landschaft zu verbessern!

Vermehrung durch Steckhölzer
Sie erhalten ein ca. 30 cm langes Steckholz. Steckhölzer sind unbelaubte und unbewurzelte einjährige Triebe. Steckhölzer werden senkrecht in aufgelockerten Boden gesteckt, wobei ca. 10 cm des Holzes aus dem Boden heraus ragen sollten. Bitte pflanzen Sie das Steckholz umgehend ein und sorgen Sie für ausreichende Bewässerung. Es ist zweckmäßig, das Steckholz 12 Monate lang in einem Blumentopf (ca. 5 Liter) heranzuziehen. Im Topf ist die Pflanze meist besser vor Konkurrenz und Fressfeinden geschützt. Bei ausreichender Bewässerung und ohne Fressfeinde (Schnecken, Raupen, Engerlinge, Wühlmäuse) beträgt bei uns die Anwachsrate 100 %.
Um die Standfestigkeit einer zukünftig großen Pollen-Weide zu erhöhen, bietet es sich an, den Stamm ca. 40 cm tief in die Erde zu pflanzen. Im Topf herangezogene Weiden sollten daher am endgültigen Standort im Freiland so tief in den Boden gepflanzt werden, dass die obere Schnittfläche des Steckholzes ca. 10 cm von Erde bedeckt ist. Die Triebe des Steckholzes erreichen im ersten Jahr eine Länge von ca. 70 cm und die Weiden sind dann auch eingegraben konkurrenzfähig gegen Grasaufwuchs.

Hintergrundwissen:
Weiden sind zweihäusig, das heißt es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Die weiblichen Kätzchen sind unscheinbar grünlich, während die männlichen Blüten durch leuchtend gelbe Staubbeutel auffallen. Sowohl die männlichen als auch die weiblichen Kätzchen produzieren Nektar. Da die männlichen Pflanzen zudem ein überaus reiches Pollenangebot liefern, bieten wir nur männliche Pflanzen an.
Die Pollen-Weide wächst normal zu einem Großstrauch heran. Durch Rückschnitt kann die Strauchgröße gut beeinflusst werden. Wir empfehlen den Rückschnitt direkt nach der Blüte. Pollen-Weiden können auch zu Kopfweiden gestaltet werden und sind vollkommen winterhart.
 
Übrigens, wenn ein Steckholz in einen Blumentopf gepflanzt wird, kann die Pflanze das ganze Jahr über an Imker und Naturfreunde verschenkt werden. Ein Geschenk, das immer schöner und wertvoller wird!

Durch eine geschickte Auswahl verschiedener Weidenarten kann stufenweise vom ersten Ausflug der Bienen bis zur Obstblüte ein kontinuierliches Blütenangebot geschaffen werden. Blühkalender: Pollen-Weide  > Purpur-Weide > Immerblühende Mandelweide > Obstgehölze > Immerblühende Mandelweide


 

Preis: 2,90 € (inkl. 7,0% Mwst.)