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Das Arten-Lexikon
Das Arten-Lexikon
Die Gattung Xylocopa  - Holzbienen

3 Arten im Gebiet (D: 2; A: 3; CH: 3).
14-28 mm. Hummelartige, schwarz behaarte Bienen, die durch ihre Grösse und die blauschwarzen Flügel mit keiner anderen Bienengattung verwechselt werden können. Entfernte Ähnlichkeit besitzt einzig das ♀ von Megachile parietina, das jedoch durch das Vorhandensein einer Bauchbürste leicht unterschieden werden kann. X. iris lässt sich bereits im Feld zuverlässig ansprechen, während X. valga und X. violacea im Gelände nur im ♂ Geschlecht auseinandergehalten werden können. Bestimmungsliteratur: Schmiedeknecht (1930); Scheuchl (1995).
Flugzeit: IV-VIII. Gleich wie bei Ceratina können die einzelnen Arten während eines Grossteils des Sommerhalbjahres als Imagines angetroffen werden. ♂♂ und ♀♀ schlüpfen bereits im Lauf des Sommers aus den Brutzellen und überwintern einzeln oder in kleinen Gruppen in Holzgängen, Mauerspalten, selbstgegrabenen Erdlöchern oder in den Geburtsnestern. Die Paarung findet erst nach dem Verlassen der Winterverstecke im Frühling statt, die nachfolgenden Nistaktivitäten ziehen sich bis weit in den Sommer hinein. Eine Generation im Jahr.
Selbstgenagte Nester in Totholz (X. violaceae, X. valga) oder in markhaltigen, dürren Pflanzenstengeln (X. iris). Die Brutzellen, welche durch Zwischenwände aus mit Speichel verklebten Holzspänen bzw. Markpartikeln getrennt sind, liegen linienförmig hintereinander. Die beiden totholznistenden Arten nagen mit kräftigen Oberkiefern ihre meist in Richtung der Holzfasern verlaufenden Nestgänge in gut besonnten, sowohl aufrechten als auch liegenden Stämmen, Ästen oder Pfählen aus. Während in dünneren Ästen und Pfählen nur ein Gang ausgebildet ist, bestehen die Nester in voluminöserem Holz in der Regel aus mehreren parallelen Gängen, die meist in gleicher Richtung von einem gemeinsamen Zwischengang abzweigen, der zum Eingangsloch führt. Diese Gänge werden jeweils nach Fertigstellung der äussersten Brutzelle gegen den Zwischengang mit einem Propfen aus Holzspänen verschlossen. Der Nesteingang bleibt dagegen stets offen. Die Holzbienen kleiden ihre Brutzellen mit einer unbekannten, wasserdichten Substanz aus. Ihr brotlaibförmiger Larvenproviant liegt der Länge nach der Zellwand an. Das ♀♀ legt sein Ei auf die Längsseite des Nahrungsvorrates, indem es seinen Hinterleib zwischen Zellwandung und Larvenproviant zwängt. Die Larven spinnen keinen Kokon. Die Entwicklung vom Ei bis zur Imago dauert eineinhalb bis zwei Monate. Wie bei Ceratina lebt das langlebige ♀♀ bis zu seinem Tod mit den frischgeschlüpften Nachkommen im Nest zusammen. Es ist unklar, ob es bei den mitteleuropäischen Arten dabei ähnlich wie bei aussereuropäischen Arten zu sozialen Verhaltensweisen (Nahrungsaustausch u.ä.) kommt. Die drei mitteleuropäischen Arten leben solitär.
Pollentransporteinrichtung: Haarbürste an Hinterschiene und -ferse. Ein beträchtlicher Teil des Pollens wird jedoch im Kropf in das Nest transportiert. Der Pollen wird vor dem Verschlucken mit einem speziellen Pollenabnehmerkamm am Stipes der Unterkiefer aus den pollenbeladenen Vorderbeinen entfernt. Die drei mitteleuropäischen Arten sind polylektisch, besuchen jedoch bevorzugt Schmetterlingsblütler (Fabaceae) und Lippenblütler (Lamiaceae). Holzbienen können mit ihrem kräftigen Rüssel enge Blütenröhren durchlöchern, um an den Nektar zu gelangen.
Die ♂♂ von X. valga und X. violacea besitzen Brustdrüsen, die zwischen Hinterschildchen und Mittelsegment ausmünden und möglicherweise eine Funktion im Paarungsgeschehen besitzen. Schlafende ♂♂ wurden in selbstgegrabenen Erdlöchern gefunden.

online seit: Apr. 2005
Xylocopa iris  (Christ 1791)
Gattung
:
Xylocopa
Species
:
iris
Synonyme
:
X. cyanescens
dt. Bezeichnung
:
-
Gefährdung CH
:
2
Legende
Gefährdung D
:
n.
Legende
Kennzeichen:

14-16 mm. Durch geringe Grösse und den meist blau schillernden Hinterleib bereits im Feld von den beiden anderen mitteleuropäischen Arten zu unterscheiden.

Biologie:

X. iris besitzt einen von den meisten übrigen Holzbienen abweichenden Nestbau. Die ♀ nagen vorerst in 10-20 cm Höhe ein Eingangsloch durch die Wand eines in der Regel aufrecht stehenden, 1-1,5 cm dicken Stengels von abgestorbenen Doldenblütlern (Apiaceae) oder Korbblütlern (Asteraceae). Sie höhlen ihn danach aus, schneiden ihn möglicherweise zum Schutz vor heftigen Windstössen in 20-40 cm Höhe ab und verschliessen die entstandene Öffnung mit einem dicken Propfen aus abgenagtem Mark. Die Brutzellen werden anschliessend zwischen Verschlusspfropfen und Eingangsloch angelegt.

Vorkommen:        Legende

Sehr selten.

In A:

Niederösterreich.

In CH:

Westschweiz, Wallis, Tessin.

In D:

Baden-Württemberg.

online seit: Apr. 2005
Xylocopa violacea  (Linné 1758)
Gattung
:
Xylocopa
Species
:
violacea
Synonyme
:
-
dt. Bezeichnung
:
Blauschwarze Holzbiene
Gefährdung CH
:
3
Legende
Gefährdung D
:
V
Legende
Kennzeichen:

20-30 mm. Hinterleib rein schwarz gefärbt. Die Weibchen lassen sich im Feld nicht von X. valga unterscheiden. Männchen sind dagegen durch das leicht geknickte, braunrot geringelte Fühlerende gut gekennzeichnet.

Biologie:

Nester werden bevorzugt im morschen Holz ausgenagt.

Vorkommen:        Legende

Verbreitet, wenn auch meist einzeln. Die nördliche Verbreitungsgrenze verläuft durch das nördliche Deutschland.
Weitere Informationen unter Sonstiges >Blauschwarze Holzbiene

online seit: Apr. 2005